Nichts zeigt Vergänglichkeit wohl eindringlicher, als ein aufgelassener Friedhof. Wenn der Ort, der einst den Tod vor dem Vergessen bewahrte, langsam selbst zerfällt und in Vergessenheit gerät und Diejenigen, welche die Toten kannten, längst selbst gegangen sind. Der Friedhof St. Marx in Wien wurde 1874 geschlossen, bekannt ist er bis heute, soll doch W. A. Mozart dort begraben sein.
Friedhöfe sind für mich ganz besondere Plätze. Etymologisch stammt das Wort Friedhof eigentlich von der Einfriedung, nicht von dem Frieden, den man hier finden soll. Was bleibt, sind die stets gleichen Gedanken, die wie für die Ewigkeit in Stein gemeißelt sind, bis sie selbst von Sonne und Regen müde werden und der Vergessenheit anheim fallen.
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Wer war Yella?
All diese unbekannten Gräber, all die Namen, hinter denen unbekannte Lebenswege stehen… und manchmal interessiert mich plötzlich, welches Schicksal sich hinter dem einen oder anderen Grabstein verbirgt und ob sich vielleicht noch etwas darüber finden lässt… Yella war Tänzerin, Tochter eines Freiherrn oder auch Barons, sie hieß eigentlich Gabriele Freiin von Spielmann, geboren um 1835, und begann ihre Karriere am Kärnthnerthor-Theater. Später wirkte sie auch in St. Petersburg. Gerade, als sie begann, als Tänzerin bekannter zu werden, holte sie der Tod mit nur 23 Jahren wieder zu sich.
Laut Wiener Zeitung vom 13. 1. 1857, Seite 10, verstarb Gabriele Freiin von Spielmann an der Lungenlähmung. (Quelle)
In der Österreichischen Nationalbibliothek gibt es noch eine Lithografie von F. Hecht, die sie mit dunklen Haaren in einem dunklen Kleid zeigt.